Breitunger Rhönklub wandert zur Raboldsgrube
Am Sonntag, den 9. März 2025, startet der Breitunger Rhönklub um 10 Uhr vom NORMA- Parklatz an der
Werrabrücke „Blaues Wunder“ in Frauenbreitungen zu einer mittelschweren Wanderung nach der
Raboldsgrube. Vom Parkplatz fahren wir zur B19- Unterführung bei Grumbach. Von da aus wandern
wir auf einer Nebenroute der ehemals bedeutsamen Schweinaer Straße. Auf ihr kommen wir über
den Dänischen oder auch Tennerschen Berg, von dem man eine herrliche Rundumsicht auf den
Thüringer Wald, in die Vorderhön und weit ins Werratal hinein hat. Ab hier verlief auf der Straße in
nördlicher Richtung noch bis vor 80 Jahren auch die Grenze zwischen Sachsen-Meiningen (ab 1920
Thüringen) und Hessen (seit 1866 Preußen).
An einem markanten Landesgrenzstein biegen wir in südöstlicher Richtung ab und gehen talwärts
einen Kilometer nach Meimers. Hier essen wir im Gasthaus „Zur guten Quelle“ nach drei
Wanderkilometern gegen 12 Uhr Mittag. Anschließend laufen wir zurück auf die alte Straße,
passieren den bereits 1330 erwähnten Hof Sorga und erreichen nach zwei Kilometern die
Familiengrabstätte derer von Stein-Liebenstein zu Barchfeld auf der „Heide“. Sie wurde 1835
angelegt. Die letzte Beisetzung fand in den 1930er Jahren statt. Etwas makaber ist, dass es im 19.
Jahrhundert nur wenige Meter vom Friedhof entfernt auch ein „Lusthäuschen“ gab. Vom Erbfriedhof
aus sind es nur noch 500 Meter bis zur Raboldsgrube. Die heutige Siedlung gibt es erst seit Anfang
des 19. Jahrhunderts. Hier, an der einst so wichtigen Straße zwischen dem Werratal und dem
Glasbachpass über den Thüringer Wald wurde um 1800 auf hessischer Seite der Grenze das damals
weithin bekannte Gasthaus „Zum letzten Heller“ gebaut, in das Fuhrleute und Reisende nach der
strapaziösen Passüberquerung oder dem Aufstieg aus dem Werratal gerne einkehrten. Mit der
Eröffnung der normalspurigen Eisenbahnstrecke von Immelborn nach Liebenstein-Schweina am 1.
August 1889 verlor die Straßenverbindung über die Heide ihre Bedeutung, das Wirtshaus schloss um
1900 für immer. Der Eisenbahn- Personenverkehr wurde 1968 nach noch nicht einmal 80 Jahren, der
Güterverkehr 1970 wieder eingestellt, die Gleise später demontiert.
Bereits um 1600 gab es 200 Meter unterhalb der jetzigen Siedlung Raboldsgrube in Richtung „Stilles
Tal“ einen gleichnamigen Hof, den Hermann vom Stein zum Liebenstein zum Lehn der Henneberger
Grafen trug. Während sich das Gut Sorga gut entwicklelte, wurde der Hof Raboldsgrube um 1910
aufgegeben und abgebrochen.
Die Siedlung Raboldsgrube verlassen wir in südwestlicher Richtung auf der alten Bahntrasse des
„Hockelhans´“, wie die Eisenbahn auch scherzhaft genannt wurde. Wir kommen am Stephans- und
am Steinmetzenteich vorbei, in deren Nähe bis Mitte des 17. Jahrhunderts die Siedlungen
Scherfstruth bzw. Scherstädter Hof lagen. Wir treffen dann auf die B19 und nehmen den parallel zu
ihr verlaufenden Weg zurück nach Grumbach, wo wir gegen 16 Uhr nach insgesamt 10
Wanderkilometern und 100 positiven Höhenmetern ankommen werden.
Gäste sind zu der landschaftlich und historisch interessanten Wanderung herzlich willkommen.
Von Frauenbreitungen zur Grumbach können Wanderer im begrenzten Umfang in Autos
mitgenommen werden. Mittagessen wird in Meimers bestellt, ansonsten gilt Rucksackverpflegung.
24.2.2025/ Rudi Dittmar