Rhönklub-Wanderung bei Rotterode
Breitungen/Rotterode. Am Sonntag 05.05.24, hatte der Zweigverein des Rhönklubs von Breitungen zu einer Frühjahrswanderung bei Rotterode eingeladen. In der Nacht zuvor hatte es gewaltig gegossen und auch gegen 8 Uhr am Morgen regnete es und am Himmel hingen dunkelgraue Wolken. Da bemühten die Breitunger Wanderfreunde die verschiedenen Wetterapps, um Klarheit über ihre Teilnahme zu erhalten. 15 Klubmitglieder vertrauten der positiven Wetterentwicklung der Wetterapp und kamen zum Treffpunkt.
In Fahrgemeinschaft ging es nach Rotterode. Im Thüringer Wald war das Wetter noch nicht verheißungsvoll. Tiefliegend Wolken hingen noch zwischen den Bergen. Frohen Mutes machte sich die Breitunger Wanderfreunde im Moosbachtal auf den Weg in Richtung Rennsteig. Plötzlich hieß es „stopp“. Ein Feuersalamander querte gerade den Wanderweg. Nachts, vor allem bei und nach Regen, laufen die seltenen Lurche auf dem Waldboden umher und jagen dort nach Nahrungstieren wie Spinnen, Käfer, Schnecken und Regenwürmern. Da die Bodenvegetation noch feucht war, war er noch unterwegs. Für die meisten Breitunger war es die erste Begegnung mit dem markanten Tier, das in der Breitunger Flur nicht vorkommt.
Die Wanderung ging weiter bergauf vorbei an der verfallenen historischen kleinen Burganlage Wüstes Schloss Moosburg, heute ein archäologisches und naturkundliches Denkmal, der Schierlingswiese und schließlich zur Silberwiese, wo in der dortigen Wanderhütte eine kurze Rast eingelegt wurde. Dann war der Weg zur Jahnhütte nicht mehr weit. Der Forstweg war allerdings mit umgefallenen Bäumen und viel Geäst gesäumt. In größeren Fahrspuren hatten mehrere Erdkröten das angestaute Regenwasser zum Ablaichen genutzt und hunderte Kaulquappen fühlten sich sichtlich wohl. Es ist gut, dass solche kleinen Flachgewässer in der Landschaft erhalten bleiben, denn davon gibt es heute leider viel zu wenige.
Am unteren Ende der Neuhöfer Wiese wurde die Jahnhütte erreicht, wo die Wanderer in angenehmer Atmosphäre ihre Mittagsverpflegung einnahmen. Gestärkt und ausgeruht wurde dann die Wanderung bis Rotterode fortgesetzt. Auf rund 11 km hatten die Breitunger Wanderer mehrere Auf- und Abstiege in Buchen- und Fichtenwäldern zu bewältigen. Alle waren froh, sich für die Wanderung entschieden zu haben. Es war ein wunderschöner Tag in freundschaftlicher Gemeinschaft und frühlinghafter Natur.
Im Moosbachtal begann die Wanderung entlang des naturnahen Fließgewässers, umgeben von Buchenhochwäldern.
Ein ausgewachsener Feuersalamander querte den Wanderweg und verschwand wieder im feuchten Wiesengras. Für die Wanderer eine freudige Überraschung.
Im Waldtal unterhalb der verfallenen historischen Moosburg gibt es Erläuterungen zur zu Landschaft und Heimatgeschichte.
Die Rhönklub-Wanderung wurde von Wanderwart Bernd Krahmann, Rolf Leyh und Martina Heller (v. r. n. l.) geführt.
Text u. Fotos: K. Schmidt
Naturwanderung auf dem Hexenpfad und am Umpfen
Fischbach/Breitungen. Am 15. Mai 2024 begaben sich 14 Mitglieder des Rhönklubs Breitungen auf eine 11 km lange Tour in die frühlingshafte Natur um Fischbach. Am Vormittag wurde der Hauptteil des „Hexenpfades“ erwandert. Die offenen Kalkmagerrasen boten eine herrliche Weitsicht auf das obere Feldatal mit seinen Ortschaften und Bergen. Die prächtigen Hutebuchen am Kolben spendeten angenehmen Schatten, wie einst den hier tätigen Schäfern in vielen Jahrzehnten. In voller Blüte leuchteten die zahlreichen Kugeligen Teufelskrallen und der Wiesen-Lein. Zwei Orchideenarten wurden am Weg gesehen. Zoologisch nennenswert waren mehrere Zauneidechsen, ein Vertreter der seltengewordenen Maikäfer und Neuntöter als Brutvögel. Der „Hexenpfad“ erhielt seinen Namen wegen des hier vorkommenden seltenen Schmetterlings, der Berghexe. Sie war aber Anfang Mai nicht zu erwarten, da sie lediglich in der Zeit von Juli bis September als entwickelter Falter vorkommt. Der „Hexenpfad“ bewirbt sich bis Ende Juni um den Titel „Deutschlands schönster Wanderweg“. Breitunger Rhönklubmitglieder habe im Nachgang auch ihre Stimme für die deutschlandweite Publikumswahl per online (www.wandermagazin.de/wahlstudio) bzw. per Karte abgegeben.
Nach einer kurzen Pause am Oberlauf des kühlen Fischbach ging die Wanderung nun auf zusätzlichen Wegen durch den artenreichen Buchenhochwald, streckenweise auf steilen Pfaden. Blühende Akelei, Aronstab und Türkenbund-Lilien säumten gelegentlich den Weg. Nach einer Mittagspause in der Rhönbriese ging der Heimweg durch das Kerngebiet des Umpfen, eines früheren großen Basaltsteinbruchs. Seit der Stilllegung hat sich über Jahrzehnte die Natur die hinterlassenen Felswände mit Gehölzen, Moosen und Blütenpflanzen zurückerobert. Die obere Abbausohle ermöglichte herrliche Weitblicke in die strukturreiche Umgebung. Naturschutzwart Klaus Schmidt hatte seine Teilnehmer der Wanderung in eine abwechslungsreiche und wunderschöne Gegend geführt. Für die meisten Breitunger Rhönklubmitglieder war es ein erstmaliger Einblick in diese spezielle Landschaft der thüringischen Rhön.
Text u. Fotos: K. Schmidt
Auf dem Hexenpfad gibt es von März bis Oktober immer viel Interessantes des Weges zu sehen und zu fotografieren.
Die Hutebuchen haben sich als freistehende Bäume über mehr als ein Jahrhundert gut entwickelt, mehrere sind aber altersbedingt auch zusammengebrochen.
Auf dem Umpfen fühlt man sich fast wie im Hochgebirge, sollte aber den Schutz der Natur immer beachten.
Das Stattliche Knabenkraut war größtenteils verblüht. Lediglich im Schatten standen noch einzelne dieser prächtigen Orchideen.
Eine herrliche Landschaft – Land der offenen Ferne und der vielfältigen Natur