Der Rhönklub Zweigverein Breitungen

lädt auch in diesem Jahr alle Kinder (bis 12 Jahre) ein
zur traditionellen Großen Ostereiersuche

Wir treffen uns am OSTERMONTAG,
01.04.2024, um 14.30 Uhr an der Bahnhofsunterführung.

am Samstag 6.4.2024 19:00Uhr
im „Werraschlösschen“ Breitungen

Thema: Mai senn off de Waauz

Es war wieder soweit. Auch 2024 lud der Rhönklub Zweigverein Breitungen zu einem Vortragabend in die Gaststätte „Werraschlößchen“. Das Thema des Abends war ein geschichtliches – direkt aus unserer Region – die Trusebahn. Über das Rhönklubmitglied und Mitglied des Flößervereins Holger Reum wurde der Kontakt zu Olaf Krech, dem Vorsitzenden des Flößervereins Wernshausen, hergestellt. Olaf Krech hatte sich mit der Geschichte der Trusebahn beschäftigt und einen Vortrag darüber zusammengestellt, der bei den Mitgliedern des Flößervereins sehr gut ankam. Und da ja der Rhönklub einen jährlichen Vortrag im Plan hat, war die Idee entstanden, diesen Vortrag auch in Breitungen zu halten. Gesagt, getan. Am Samstag, den 03.02.2024, um 19.00 Uhr war es soweit.

Schon weit vor dem angesagten Beginn füllte sich der Saal des „Werraschlößchens“. Und bald waren alle verfügbaren Plätze besetzt. Leider konnten nicht alle Interessenten eingelassen werden, so groß war das Interesse.

Viele Rhönklubmitglieder und zahlreiche Gäste aus all den Orten, durch die die Trusebahn einst führte, aber auch darüber hinaus konnten den interessanten und sehr informativen Vortrag von Olaf Krech verfolgen.  Unterlegt mit vielen Fotos wurde die Geschichte von der Feldbahn bis zur Trusebahn dokumentiert.

Der Vorgänger der Trusebahn war eine Feldbahn nach Brotterode. Dort hatte ein verheerender Brand am 10.Juli 1895 binnen weniger Stunden fast den ganzen Ort verwüstet. Zu dieser Zeit gehörte die Gegend zu Regierungsbezirk Kassel. Da für den Materialtransport nur 3 Straßen zur Verfügung standen, wovon die eine zwischen Kleinschmalkalden und Brotterode völlig überlastet und bald auch stark beschädigt war, beschloss die Landesregierung in Kassel den Bau einer Feldbahn auf einfachste Weise zwischen Wernshausen und Brotterode. Im März 1896 begann der Bau der 600 mm – Feldbahn durch ein Eisenbahnregiment unterstützt von Pionieren. Bereits am 11. Mai 1986 wurde die Feldbahn nach nur 3-monatiger Bauzeit in Betrieb genommen. Der Materialtransport zum Wiederaufbau von Brotterode dauerte bis Juni 1897. Danach begann die Demontage der Feldbahn. Doch die Bevölkerung, die die Feldbahn auch zum Personentransport genutzt hatte, wollte nicht auf das Verkehrsmittel verzichten. So begann im Oktober 1898 der Bau einer 750 mm – Schmalspurbahn auf der Strecke der ehemaligen Feldbahn zwischen Wernshausen und Herges-Vogtei, dem heutigen Trusetal. Brotterode hatte zu dieser Zeit bereits einen Regelspuranschluss von Kleinschmalkalden her. Nach 11 Monaten wurden die Baumaßnahmen abgeschlossen und die Schmalspurbahn konnte im September eingeweiht werden. Bis 1966 wurde die Schmalspurbahn für den Personenverkehr und bis 1968 im Güterverkehr betrieben. 1970 begann dann der Rückbau. Viele Besucher konnten sich noch an ihre eigenen Erlebnisse in der Kindheit in und mit der Trusebahn erinnern. Zum Schmunzeln regten nicht nur einige der Erinnerungen an, sondern auch die Kürze der Bauzeiten damals.

Im Anschluss an diesen eindrucksvollen Vortrag schloss sich eine visualisierte Dokumentation über den Verlauf der Trusebahn von Wernshausen nach Trusetal von Hans-Georg Leyh an. Hier wurde „filmisch“ mit den Zuggeräuschen unterlegt die Fahrt der Trusebahn lebendig. Jeder Haltepunkt, jede Haltestelle, jede Brücke wurde berücksichtigt. Mit so manchen “Ah, da fuhr ja die Bahn…“ kehrte so die Erinnerung zurück. Eine rundum sehenswerte Darbietung.

Die Veranstaltung zur Geschichte der Trusebahn war ein gelungener Abend, auch wenn aufgrund der fortgeschrittenen Zeit Erhard Wenzel nicht mehr das Wort ergreifen konnte. Nachlesen können Interessierte die Geschichte des Truseböüche in dem Heft „Die Trusebahn“ von Steffen Dietsch.